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Geologischer Begriff: Boudinage

Synonyme: Boudins, Boudinklüfte
Gesteine können aus Schichtungen mit unterschiedlicher Festigkeit zusammengesetzt sein. In ein Gestein können auch Magma oder andere heisse Flüssigkeiten eindringen und Brüche und Hohlräume auffüllen. Siehe auch Geologischer Begriff Hydrothermale Adern.
Wenn nun geschichtete Gesteine gedehnt werden, verhalten sich nicht alle Gesteinsschichten gleich. In der Geologie spricht man von kompetenten und inkompetenten Lagen (oder Schichten).
Die helle Lage im untenstehenden Foto ist eine kompetente Schicht. Sie besteht aus härterem Gestein als das dunkle Umgebungsgestein. Das dunkle Gestein besteht aus weicherem Material und gilt deshalb als inkompetent.
Eine Boudinage kann entstehen, wenn ein geschichteter Gesteinsaufbau senkrechtem Druck auf die Schichten ausgesetzt ist und die verschiedenen Lagen dadurch auseinandergezogen werden. Inkompetente Schichten können während der Verformung bereits fliessen. Die festeren Gesteinsschichten verformen sich spröd und brechen bei zu starker Dehnung. Sogleich werden die entstandenen Lücken (Zwickel) zwischen den einzelnen Boudins durch die fliessenden, inkompetenten Schichten wieder gefüllt.
Häufig verbleiben jedoch Hohlräume, in denen ein Kristallwachstum möglich wird. Diese Hohlräume nennt man Zerrklüfte, welche die Strahler und Mineraliensammler gerne aufspüren.
Boudinage in einem Felsblock aus Gneis.
Boudinage in einem Felsblock aus Gneis.
Die wurstförmigen Verdickungen (Boudins) in der hellen Lage messen ca. 1,5cm.
Ausschnitt aus obenstehendem Foto.
Ausschnitt aus obenstehendem Foto.
Weitere Fotos zum Thema 'Geologischer Begriff: Boudinage' auf BergFotos.ch anzeigen... (Externer Link)
Quellen: [1] [3] und eigene Beobachtungen.
Erstellt: 30.03.2020
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